Aufsuchende Familientherapie

Aufsuchende Familientherapie (AFT) ist ein Angebot an Familien mit Kindern, die eine therapeutische Begleitung in ihrem Lebensumfeld wünschen. Sie findet v. a. im Haushalt der Familie statt und ist auf ein halbes bis dreiviertel Jahr befristet. Grundlage ist die Systemische Therapie. Ziel einer Systemischen Therapie ist die Stärkung der Eltern und des gesamten Familiensystems. Nicht die Lösung aller Probleme steht im Vordergrund, sondern die Entwicklung von Problemlösungs-Strategien und beziehungsförderlichen Verhaltensweisen
Sinnvoll kann die AFT unter anderem sein:

  • bei lang anhaltenden oder immer wiederkehrenden Krisen
  • bei eskalierenden Konflikten
  • in familiären Umbruchsituationen (Trennung, Geburt, Tod, Stieffamilie)
  • bei (psychischer) Erkrankung eines Elternteils
  • wenn Symptome Hinweise auf Verstrickungen mit den Schicksalen anderer Familienmitglieder geben (z. B. Traumatisierungen in vorherigen Generationen)
  • bei Familien, die nicht in eine therapeutische Praxis gehen würden, oder bei denen das Einbeziehen des familiären Umfelds sinnvoll ist
  • wenn pädagogische Unterstützung nicht greift bzw. nicht sinnvoll erscheint

Inhaltliche Schwerpunkte können sein:

  • Erlernen von aufrichtiger, wertschätzender und transparenter Kommunikation
  • Anerkennen problematischer Verhaltensmuster als „Lösungsversuche“ und Erarbeiten von passenden Lösungswegen
  • Konsequenzen des eigenen Verhaltens erkennen und verantworten
  • Verstehen und Verändern belastender Beziehungsmuster zwischen den Familienmitgliedern
  • Stärkung der Generationen grenzen und der elterlichen Verantwortung
  • Klärung von Perspektiven für die Familie und ihre einzelnen Mitglieder

Familien, die eine Aufsuchende Familientherapie in Anspruch nehmen möchten, müssen sich an ihr zuständiges Sozialrathaus wenden.